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Was mir so durch den Kopf geht #29

  • info555080
  • vor 15 Stunden
  • 2 Min. Lesezeit

„ruhen, ruht, ausgeruht"


In den letzten Tagen habe ich mir immer wieder Gedanken gemacht, was ich im neuen Newsletter als Thema aufgreifen soll. Worüber habe ich mich aufgeregt, was hat mich angeregt, worüber lässt sich sinnieren? Was könnte die Leserschaft inspirieren, womit könnte ich sie auf eine Reise in meine Welt mitnehmen?


Bisher haben sich Themen meist spontan ergeben, sind mir einfach zugesprungen, haben mich belagert, mich so beschäftigt, dass es mir leichtfiel, eine Auswahl zu treffen, darüber meine An- und Einsichten, sowie Erfahrungen zu formulieren und sie schließlich mitzuteilen.

Diese Woche hat sich noch nichts an meine Fersen geheftet, nichts ist so aufdringlich, dass ich mich damit über mehrere Etappen auseinandersetzen müsste. Tja, und nun stehe ich da und weiß nicht, worüber ich schreiben soll.


Vielleicht hat es auch damit zu tun, dass ich zurzeit sehr in mir ruhe. Ich stehe nicht unter großem Druck, muss nicht dauernd etwas organisieren, bin nicht unentwegt unterwegs, habe die Muße, auch mal etwas zu schieben oder in Etappen zu erledigen. Die Balance zwischen Privatleben, Arbeit und sozialem Umfeld ist sehr ausgeglichen. Meine Schwelle für Reizbarkeit oder Müdigkeit liegt sehr hoch, wird also so gut wie nicht überschritten, und der Wunsch nach Isolation, nach Rückzug ist kaum vorhanden. Ich genieße die Mischung aus Zuhausesein, in Zürich und Jona zu arbeiten und Zeit mit Freunden zu verbringen.

Und ehrlich, das kenne ich kaum. Mein Leben war die letzten vierzig Jahre von Tanz, Theater und Kreativ-Sein bestimmt. Seit ich denken kann, war ich in Leitungspositionen. Ob nun mein eigenes Ensemble, selbstverantwortete Produktionen oder Führungspositionen in Theatern oder an Ausbildungsstätten. Selbst bei meinem Buch habe ich sehr viel selber investiert und organisiert. Ein Dauerzustand. Der Akku immer am Ladegerät. Ein Balanceakt, der bei allem Erfolg (natürlich gab es auch Niederlagen, die ich für mich meist als Motivator und Reflexionsübung genutzt habe) ständig und ohne große Pausen meine Kraft, meinen Kopf und meine Seele beansprucht hat.


Diese Art von Ruhe, Zeit und Gelassenheit, die ich aktuell erlebe (was für ein schönes Wort „erleben": das Leben er-leben...), fühlt sich ungewohnt und dennoch so heilsam an. Ich kann es nur empfehlen. Vielleicht ist gerade diese Ruhe der Nährboden, aus dem die interessantesten Ideen und neue Projekte wachsen – nicht im hektischen Getriebe, sondern in der Stille. Für mich bedeutet das: Nein sagen lernen. Nicht jede Anfrage annehmen. Bewusst Lücken im Kalender lassen. Und akzeptieren, dass Nichtstun auch produktiv sein kann und somit mit gesammelter Kraft sich auf das zuzubewegen, was da kommen mag.


Hier nun die richtige Mischung zu finden und dies auch für längere Zeit aufrechtzuerhalten, ist wohl die Aufgabe. Was daraus erwächst – umsetzbare Kreativität, erfahrbare Sinnlichkeit und die unbändige Lust aufs Leben – liegt ganz in meiner Hand.


Also bleibe ich dran, genieße diesen Zustand und wünsche euch allen eine gute, neue, kommende Woche.


 
 
 

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