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Was mir so durch den Kopf geht #8

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  • 25. Apr.
  • 2 Min. Lesezeit

KREATIVRÄUME

 

Geht es euch auch so? Ihr geht ins Tanzstudio, um euch auszutoben und euer Inneres nach außen zu kehren. Ihr setzt euch in ein Café, um die Menschen um euch wahrzunehmen, sie zu studieren und in einen Schreibflow zu geraten. Oder ihr zieht euch in ein stilles Kämmerchen zurück, musiziert, trällert vor euch hin, rezitiert Texte.

Wo auch immer wir uns hinbegeben – wir hoffen auf einen kreativen Schub. Einen Moment der Eingebung, um uns auszudrücken, ehrlich sein zu dürfen und mit dem Erschaffenen in einen Dialog zu treten.

Doch oft geschieht nichts, oder so wenig, dass Enttäuschung folgt. Warum die Initialzündung für besondere Eingebungen und geniale Ideen ausbleibt, ist kaum nachvollziehbar. Wir suchen des Öfteren nach der Ursache in äußeren Umständen: der Raumtemperatur, dem Lärm oder der Stille, dem schwankenden Biorhythmus, dem Wetter oder dem Privatleben.

 

Für mich waren Tanz- und Ballettstudios immer Räume kreativer Momente. Nicht immer, aber es gab stets genug zu tun: repetieren, vertiefen, putzen. Auch in meinem Atelier unterm Dach durfte ich zahlreiche Augenblicke erleben, die meiner künstlerischen Arbeit Nährboden für neue Projekte boten.

Nun heißt es Abschied nehmen. Wir ziehen von einem großzügigen Haus mit Rückzugsorten für mich und meinen Partner in eine wunderbare, aber vergleichbar kleinere Wohnung. Mein Atelier ist weg, und mein neuer Job in der Schweiz (demnächst mehr dazu) wird mir zwar kreative Räume bieten, aber bei weitem nicht in dem Maße wie gewohnt.

 

Da stellt sich die Frage: Wo finde ich meinen neuen Kreativraum? Dieses Refugium, das mir Sicherheit gibt. Einen Schutzraum, in dem ich Dinge ausbrüten, rumspinnen und mich austoben darf. In dem ich so trainieren kann, dass es meinem täglichen Bedürfnis entspricht. In dem ich vor mich hinsinnieren kann, ohne jemandem Rechenschaft abliefern zu müssen – mit luftleeren Stunden und erfüllten Phasen des Schaffens.

Andere Orte wie ein Café oder die Natur sind weniger berechenbar. Dort sind unvorhersehbare Ereignisse und Unwegsamkeiten einzuplanen. Sie können etwas auslösen, aber auch ruinieren. Also: Schutzraum oder mitten ins Leben hinein?

 

Wobei es nicht nur um Kreativräume geht. So gerne ich allein arbeite, so glücklich bin ich, wenn ich mit anderen Künstlern zusammenarbeiten kann. Teamwork, Austausch, Dialog. Dennoch bleibt die Arbeit am Detail, das Weiterentwickeln von Ideen ein Schaffensprozess, den ich letztendlich solitär auslebe.

 

Wie geht es euch damit? Wo sind eure Kreativräume? Was braucht ihr, um kreativ zu werden? Ist es ein bestimmter Ort? Oder sind es eher Umstände, Situationen, Menschen, die bei euch etwas auslösen? Solo oder Team?

Lasst es mich wissen und schreibt mir eure Gedanken hierzu.

 

Ich wünsche euch einen friedvollen Start in die Osterfeiertage.

 

 

Euer Jochen, herzlich

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